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26.11.2020
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26.11.2020

Vorhersage von Schadstofftransport in Gewässern

Die Gelsenwasser AG beauftragte Hydrotec und Deltares im Sommer 2020 mit dem Aufbau eines Vorhersagesystems, mit dem sich der Transport von Schadstoffen im Gewässersystem berechnen und vorhersagen lässt. Das System auf Basis von Delft-FEWS wird zukünftig quantitative und qualitative Vorhersageberechnungen zum Risikomanagement der Trinkwasserversorgung durchführen.

Die Gelsenwasser AG als bedeutender Wasserversorger für das nördliche Ruhrgebiet und das Münsterland bereitet Wasser aus den Talsperren Haltern und Hullern auf. Die Stauseen werden durch ein Gewässernetz gespeist, das eine Fließlänge von insgesamt 350 km hat.

Bei einem Störfall im Einzugsgebiet durch den Eintrag von Schadstoffen wie Löschwasser, Pflanzenschutzmittel oder Industriechemikalien benötigt die Leitstelle zeitnahe Informationen zum voraussichtlichen zeitlichen Verlauf des Schadstofftransports und zur Entwicklung der Konzentrationen.

Diese Prozesse hängen von der aktuellen Abflusssituation des Einzugsgebiets ab, die maßgeblich von hydrologischen und meteorologischen Faktoren beeinflusst ist.

Schadstofftransport Delft-FEWS
Luftbild Stausee Haltern ©Günter Seggebäing, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Das von Hydrotec und Deltares aufzubauende Delft-FEWS System zur Vorhersage von Schadstofftransport wird diese Informationen zukünftig zur Verfügung stellen. Dazu verwendet es Daten aus dem hydrologischen Modell des Einzugsgebiets (NASIM), einem 1D-hydraulischen Modell der Fließgewässer (SOBEK) sowie einem Gewässergütemodell (Gütemodul 1DWAG, D-Water Quality) und wertet verschiedene Wettervorhersageprodukte aus.

Wesentliche Projektschritte sind der Aufbau dieser numerischen Modelle, die Konfiguration des Delft- FEWS-Vorhersagesystems sowie die Schulung der Anwender*innen bei der Gelsenwasser AG.

Das Vorhersagesystem wird voraussichtlich im Sommer 2021 in den Testbetrieb gehen und zu einem verbesserten Risikomanagement bei der Trinkwassergewinnung beitragen.